In der letzten Woche noch Westdeutsche Meisterschaften in Dormagen, an diesem Wochenende ein Bundesoffenes Turnier in Backnang in der Nähe von Stuttgart. Die U15 des Judo-Sport-Teams Herten ist viel, aber sehr erfolgreich unterwegs.
Die Lange Reise ins baden-würtembergische Backnang hat sich für die Starter des JST Herten gelohnt. Am Samstag und Sonntag wurde das Bundesoffene Turnier, das als Sichtungsturnier des Deutschen Judo-Bunds ausgeschrieben ist, für die männliche und weibliche Jugend U15 durchgeführt.
Für das JST Herten in der Klasse bis 40 kg ging Ammely Kaptur am Sonntag an den Start. Ihre erste Begegnung konnte sie recht souverän für sich entscheiden. Im Halbfinale traf sie auf die spätere Siegerin. Während der regulären Kampfzeit konnte keine der beiden Judokämpferinnen einen Wertungsvorteil erzielen. Beide zeigten zwar gute Ansätze, mussten die Begegnung dann aber in der Golden-Score-Verlängerung fortführen. Auch hier gelang es lange Zeit keinem der beiden, die Wertung zum Sieg zu erzielen. Erst kurz vor Ende musste Ammely Kaptur doch ihrer Gegnerin den Weg ins Finale lassen. Dieser Kampf hatte sehr viel Energie gekostet, die dann im kleinen Finale um Platz drei fehlte. So blieb ihr der auf dieser Ebene sehr gute 5. Platz.
Julie Lauer startet in der offenen Klasse. Das bedeutet in dieser Jugend ein Gewicht über 63 kg. Da Julie aber nur recht knapp darüber liegt, kann dies schon einmal Nachteile haben, wenn man gegen deutliche schwerer Gegnerinnen im Bereich von 90 kg kämpfen muss. Auch Julie konnte ihre Auftaktsbegegnun sovuerän gewinnen. Aber schon im Viertelfinale traf auch sie auf die spätere Siegerin, die in diesem Fall deutlich größer und auch schwerer war. Lange ging der Kampf nicht, da stand ihre Gegnerin als Siegerin fest. So musst Julie in die Trosrunde. Hier hatte sie etwas Glück und in der ersten Runde ein Freilos. Den nächsten Kampf gegen eine Orangegurtin gewann sie vorzeitig. Damit ging es im folgenden Kampf um die Bronzemedaille. Auch da lies Julie nichst anbrennen und sicherte sich den tollen 3. Platz auf dem Treppchen.
Für Lukas Kauch fand der Wettkampf schon am Samstag statt. Aufgrund der notwendigen Anreise einen Tag vorher, hatte er leider die Ehrung zur Jugendsportlerwahl am Freitagabend verpasst, wo er den ersten Platz belegte. Beim Wettkampf hatte er in der Gewichtsklasse bis 66 kg etwas Pech in der Auslosung, musste einen Vorkampf machen. Der Gegner kämpfte recht sperrig, so dass Lukas lange Zeit keinen bewertbaren Wurf ansetzen konnte. Erst kurz vor Ende der Kampfzeit legte er seinen Gegner auf die Matte und beendete den Kampf mit einem Haltegriff für sich. Der Gegner im Viertelfinale, ein Grüngurt, lag ihm da schon deutlich besser. Nach etwa 20 Sekunden Kampfzeit konnte er ihn in einer Mattenrandsituation mit seiner Spezialtechnik für einen vollen Punkt werfen. Die hier gesparte Energie konnte Lukas gut für das Halbfinale gebrauchen. Seinen erfahrener Braungurtgegener konnte er zwar gut kontrollieren, aber trotzdem gab es immer wieder brenzlige Situationen. Lukas erreichte aber durch einen Wurf einen halben Punkt. Aus dem anschließenden Haltegriff konnte sich sein Gegner aber befreien, so dass der Kampf weiter ging. Durch taktisch kluges Verhalten brachte er die Wertung für sich über die Zeit und verließ als Sieger die Judomatte. Das anschließende Finale war eine Neuauflage des Finales von der Westdeutschen Meisterschaft eine Woche vorher, leider auch wieder mit gleichem Ausgang. Mit dem Versuch, etwas mehr Risiko zu gehen, war er nicht erfolgreich. So blieb wieder nur die Silbermedaille, die aber bei der insgesamte starken Konkurrenz eine herausragende Leistung war.
Jugendtrainer Tobias Kauch des JST Herten war von den Leistungen seiner Schützlinge hellauf begeistert: "Das hier alle mit einer Urkunde und vielleicht noch einer Medaille nach Hause gehen würden, war im Vorfeld nicht abzusehen. Das freut mich für die Sportler, die eine lange Anreise dafür in Kauf nehmen mussten."
Ammely Kaptur
Julie Lauer
Lukas Kauch