Judo - Westdeutsche Meisterschaften

11. 10. 03
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Schnelle Entscheidungen und etwas Lospech

 

Vest-Sport, 03.10.2011, Markus Rensinghoff

Bochum. Auf westdeutscher Judo-Ebene bleibt Andrea Berghaus eine feste Größe. Die Judoka der PSV Recklinghausen sicherte sich bei den westdeutschen Meisterschaften in Bochum erneut den Titel in der Gewichtsklasse über 78 Kilogramm. „Problemlos“ wie Vereinstrainer Egon Bergmann kommentierte. „Ihr einziges Problem ist manchmal, dass sie nicht weiß, wie gut sie ist.“

In Bochum war sie dennoch die Beste, hatte in der Vorrunde ebenso wenig Probleme wie im Halbfinale. Dort traf sie auf Nina Skala vom TV Einigkeit Waltrop. „Die Beiden kennen sich“, sagte Bergmann. „Davon hat Berghaus profitiert.“ 24 Sekunden dauerte der Kampf, dann stand Berghaus im Finale. Dort benötigte sie gegen Rebecca Richter (SU Witten-Annen) 1:16 Minuten, um sich den Titel zu sichern. Damit hat sie sich bereits für den Deutschlandpokal (15. Oktober, Frankfurt an der Oder) und die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Die finden 2012 statt. Einen Ausrichter gibt es noch nicht. Skala belegte Platz drei, schaffte damit das zweitbeste Ergebnis der Judoka aus dem Vest. Bergmann: „Das war ein gutes Ergebnis für die junge Frau.“

Für eine vordere Platzierung wäre auch Anja Reßler(-57 kg, KSV Erkenschwick) in Frage gekommen. „Sie ist gut drauf“, sagte Bergmann. „Sie hat in der Liga alles gewonnen, kam jedoch direkt aus dem Urlaub und hatte dann noch extremes Lospech.“ In Runde eins traf sie mit Katrin Loskamp (JC Düsseldorf) ebenso auf eine gesetzte Athletin wie in der Trostrunde, als sie es mit Shirley Berns (Leverkusen) zu tun bekam. Beide Kämpfe verlor sie knapp. „Für sie wäre mehr drin gewesen“, sagte Bergmann.

Maren Wilhelm (bis 78 kg, JC Datteln) dagegen holte fast das Optimum heraus. „Wenn sie noch mehr von sich überzeugt gewesen wäre“, sagte Bergmann, „wäre es noch etwas besser gelaufen. Sie zog ohne Probleme ins Halbfinale ein, unterlag dort Katrin Leimgardt (Remscheid) allerdings nach 17 Sekunden.

13 Sekunden länger hielt sich Sebastian Stawowy (über 100 kg, PSV Recklinghausen). Für ihn war nach einem Freilos in Runde eins in Runde zwei nach dem Vergleich mit Christian Sander (BSG Kleverland) Schluss. Da Sander sich im nächsten Kampf verletzte und ausschied, war das Turnier auch für Stawowy beendet. Er wäre in die Trostrunde gekommen, wenn der starke Sander wie erwartet seine Vorrundengruppe (Pool) gewonnen hätte.